Jagannatha-Tempel Berlin

Krishna – die höchste Form Gottes

In dem für Gaudiya Vaishnavas wichtigem Werk „Bhakti-Rasamrita-sindhu“ schreibt Rupa Goswami, dass Krishna die ursprüngliche und höchste Form Gottes ist, da er die meisten Eigenschaften besitzt. Da Gott ein unbegrenztes Wesen ist, muss die Form Gottes, die die meiste Vielfalt vereint, die ursprüngliche Form Gottes sein.

Manchmal taucht die Frage auf, ob Gott in eine „Form“ pressen zu wollen, ihn nicht begrenzt? Im materiellen Sinne stimmt das – eine materielle definierte Form in Raum und Zeit hat Grenzen – irgendwo beginnt und endet eine materielle Form. Eine materielle Form ist per Definition eine Einschränkung. Krishna’s Form ist jedoch spirituell und folgt anderen Gesetzen. Eine spirituelle Form ist nicht durch Raum und Zeit begrenzt – sie folgt einer anderen Physik. Krishna’s Körper ist keine Einschränkung. Genauso wie man Klang nicht einschränkt, wenn man ihn zu Worten formt, sondern im Gegenteil die Bedeutsamkeit des Klangs erhöhen kann, ist Krishna durch seine Form nicht beschränkt.
Warum macht es Sinn, dass Krishna eine Person ist? Sind spirituelle Erfahrungen, ohne ein Konzept eines persönlichen Gottes nur Einbildung?

Wir können überall beobachten, dass eine Person ein höheres Wesen ist, als eine Energie – vor allem weil Personen differenziert reagieren können. Desweiteren sind höher entwickelte Lebewesen meist auch persönlicher – in dem Sinne, dass man besser mit ihnen in Beziehung treten kann. Warum sollte es in Gott dann keine persönliche Seite geben? Das heißt aber nicht, dass spirituelle Erfahrungen von Menschen, die an keinen persönlichen Gott glauben nur Einbildung sein müssen, denn Krishna hat auch einen unpersönlichen Aspekt – häufig auch als seine „Ausstrahlung“ bezeichnet. So wie die Sonne sowohl als Planet, als auch als Strahlung erfahrbar ist, ist auch Krishna sowohl als Person, als auch als eine unpersönliche Energie erfahrbar. Beziehungen eingehen zu können ist wunderbar. Warum würde man das in der Ewigkeit aufgeben wollen? Und warum sollte Gott nicht ein Teil davon sein?

Rupa Goswami listet auch Krishnas Eigenschaften auf (die detaillierten Beschreibungen der Eigenschaften werden hier nicht wieder gegeben, können aber nachgelesen werden). Krishna ist eine faszinierende Vorstellung Gottes, und wie die Leser sicher schnell feststellen werden, ganz anders als der verurteilende, alte Mann mit dem langen weißen Bart.

1. schöne Körpermerkmale
2. Eigenschaften, die Glück auslösen
3. angenehm
4. eine besondere Ausstrahlung
5. stark
6. ewige Jugend
7. sprachkundig
8. ehrlich
9. angenehmer Sprecher
10. sprachgewandt
11. sehr gelehrt
12. sehr intelligent
13. genial
14. künstlerisch
15. clever
16. geschickt
17. dankbar
18. entschlossen
19. handelt genau im richtigen Moment
20. kennt die Schriften
21. rein
22. selbstbeherrscht
23. stetig
24. geduldig
25. vergebend
26. tiefsinnig
27. ausgeglichen
28. ausgeglichen
29. großherzig
30. religiös
31. heldenhaft
32. barmherzig
33. respektvoll
34. sanft
35. liberal
36. schüchtern
37. beschützt hingegebene Seelen
38. glücklich
39. Freund seiner Verehrer
40. von Liebe gesteuert
41. allglückverheißend
42. am mächtigsten
43. am berühmtesten
44. beliebt
45. Heiligen zugeneigt
46. bezaubert alle Frauen
47. verehrenswert
48. vielfältig
49. ehrenswert
50. der höchste Herrscher
51. unveränderlich
52. allwissend
53. immer aufs Neue interessant und anziehend
54. die Verkörperung von Ewigkeit, Wissen und Glück
55. beherrscht alle mystischen Fähigkeiten
56. besitzt unvorstellbare Kräfte
57. der Ursprung unzähliger Universen
58. die ursprüngliche Quelle aller Inkarnationen
59. gewährt den getöteten Feinden Befreiung
60. selbst für Erleuchtete anziehend
61. genießt wunderbare Spiele und Taten
62. umgeben von liebenden Gefährten
63. spielt auf bezaubernde Weise Flöte
64. außergewöhnliche schön

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